Von den vielen Faktoren, die für den Betrieb eines Rechenzentrums nötig sind, ist wohl keiner so wichtig für die Langlebigkeit der Einrichtung wie die Kapazitätsplanung.
TechTarget definiert die Kapazitätsplanung von Rechenzentren als „Festlegung einer Strategie, die sicherstellt, dass die Rechenressourcen, die Stromlast, der Platzbedarf und die Kühlkapazität einer IT-Organisation in der Lage sind, die Arbeitsanforderungen ihrer Benutzer und Kunden zu erfüllen“. Auch Compliance und Sicherheit können dieser Liste hinzugefügt werden. Neben einer effizienten Skalierung müssen Rechenzentren auch in der Lage sein, verantwortungsbewusst zu skalieren.
Kapazitätsplanung ist schwierig. Der Erfolg Ihres Unternehmens – und wenn Sie ein Cloud-Anbieter sind, der Unternehmenserfolg Ihrer Kunden – hängt vollständig von Ihrer Fähigkeit ab, IT-Ressourcen schnell, effektiv und sicher zu skalieren. Damit Ihnen dieses Unterfangen gelingt, finden Sie im Folgenden eine Liste mit einigen wichtigen Best Practices für die Kapazitätsplanung von Rechenzentren:
1. Erkennen Sie, dass die Kapazitätsplanung kein Ende hat
Kapazitätsplanung ist kein monatliches, vierteljährliches oder jährliches Projekt. Sie ist eine anhaltende Aufgabe, die den täglichen Erfolg eines Rechenzentrums beeinflusst. Dies liegt vor allem daran, dass die tägliche Nutzung der IT-Ressourcen und der unterstützenden Infrastruktur (Kühlung, Umgebungsüberwachung, Sicherheit usw.) genau überwacht werden muss, um auf aktuelle Nutzungsspitzen oder -ausfälle zu reagieren. In der heutigen IT-Landschaft können sich Kapazitätsbedürfnisse innerhalb einer Stunde ändern – wir planen nicht mehr nur für wenige Wochen oder sogar Monate voraus. Rechenzentrumsbetreiber müssen bereit sein, Kapazitätsänderungen praktisch sofort zu bewältigen.
Darüber hinaus müssen sie ihre aktuellen Nutzungsmetriken genau kennen, bevor Rechenzentrumsleiter zukünftige Käufe neuer Ausrüstung planen können. Das bedeutet, Einsicht in diese Informationen über einen kontinuierlichen Zeitraum zu haben und nicht nur einige wenige zeitspezifische Berichte. Um dies zu ermöglichen, benötigen Leiter jederzeit Zugriff auf den vollständigen Umfang der Rechenzentrumsleistung.
2. Lösen Sie Silos zwischen Geschäftsbeteiligten und der IT auf
Häufig ist die Kommunikation zwischen Mitarbeitern des Rechenzentrums und Geschäftsbeteiligten nicht transparent und umfassend genug. Diese Lücke zu überbrücken gilt laut dem Branchenexperten Bill Kleyman als einer der besten Wege, bei der Kapazitätsplanung erfolgreich zu sein.
„IT-Manager auf höherer Ebene müssen die Prognoseansichten ihres Rechenzentrums direkt mit den Zielen des Unternehmens in Einklang bringen“, schrieb Kleyman. „Durch das Verständnis der Wachstumsstrategie eines Unternehmens können IT-Führungskräfte das Wachstum innerhalb ihrer Rechenzentren besser prognostizieren.“
Ebenso wird die Kluft zwischen den Einrichtungen (denjenigen, die für den Stromverbrauch und die Umgebungsüberwachung zuständig sind) und der IT (den Teams, die für Racks, Schränke, Server und andere Netzwerkausrüstung verantwortlich sind) die Fähigkeit eines Rechenzentrums beeinflussen, auf Veränderungen der Gesamtkapazität zu reagieren, sowohl im Moment als auch in der Zukunft.
3. Ein starkes DCIM ist obligatorisch
Ein Rechenzentrum ohne eine Software zur Verwaltung der Infrastruktur (DCIM) ist wie ein Computer ohne Betriebssystem. Darüber hinaus ist eine Kapazitätsplanung ohne DCIM praktisch unmöglich.
Eine der primären Funktionen von DCIM ist die Aggregation und Analyse von Metriken im gesamten Rechenzentrum, einschließlich Umgebungsbedingungen, Stromverbrauch, Gerätestatus u.v.m. Dies hilft Mitarbeitern von Rechenzentren täglich dabei, die operative Effizienz aufrechtzuerhalten, indem sie Verschwendungsquellen oder potenzielle Ursachen von Ausfallzeiten frühzeitig identifizieren. Diese Erkenntnisse können auch zur Verbesserung der Kapazitätsplanung genutzt werden.
Das branchenführende DCIM erleichtert es Betreibern, Aufgaben im Zusammenhang mit Kapazitätsplanung durchzuführen. Dazu gehört die Ermittlung, wie sich die Aufnahme neuer Server auf Temperatur und Stromverbrauch auswirkt, inwieweit die Infrastruktur einer Einrichtung unerwartete Spitzen im Netzwerkverkehr bewältigen kann und vieles mehr.
Die Verwaltung der Kapazität eines Rechenzentrums ist eine komplexe Aufgabe, die durch ein DCIM maßgeblich vereinfacht werden kann.